Vulkanisch virtuos wie lebensfreudig lustbetont durchgroovte das Capital Dance Orchestra am Freitag die Laeiszhalle, feierte die Auferstehung des Swing der Goldenen Zwanziger mit gar famos farbigen Arrangements. Geradewegs zum Niederknien, möchte man schreiben, doch diese Musik der Schellack-Ära fährt derart direkt in die wintermüden Beine,daß sich das restlos entzückte, swing-fiebrige Publikum fast vergaß und den ehrwürdigen Musentempel nach ein paar weiteren Zugaben zweifelsfrei in eine wüste Tanzhöhle seliger Big-Band-Zeiten verwandelt hätten. Zum Glück kam's nicht ganz so weit, denn sonst hätten wir womöglich all die klugen Zwischentöne der gestopften Trompeten und Posaunen, der lasziven Saxophon- und Klarinetteneinlagen, der klug abgemischten Tutti verpasst.
Die Welt
Dieses Orchester ist der Wahnsinn!
Jochen Kowalski